Jelenia Góra | Hirschberg

Am 03.10.2018 bin ich von Bad Flinsberg (Świeradów-Zdrój) nach Hirschberg (polnisch Jelenia Góra) gefahren. Während ich vor meiner Reise nach Polen natürlich schon mal etwas von Lauban (polnisch Lubań) gehört hatte, war mir dieser Ort, ebenso wie Bad Flinsberg, völlig unbekannt. Über mein spezielles Verhältnis zu Osteuropa und die ehemals deutschen Gebiete im Osten habe ich bereits an anderer Stelle ausführlich berichtet. So hatte ich auch kaum eine Vorstellung, was mich in diesem Ort erwartet. Wikipedia hatte mir zugeflüstert, dass Hirschberg rund 80.000 Einwohner hat, also vergleichbar mit meinem Heimatort Gießen ist. Entsprechend versuchte ich mich mental vorzubereiten.

Auf der Hinfahrt fiel mir auf, dass es rund 90 % über ländliche Landstraßen ging. Erst kurz vor der Stadt wurden die Straßen breiten und besser ausgebaut.

 

Blick auf das Isergebirge auf meiner beschaulichen Fahrt nach Hirschberg
Blick auf die ruhige Ebene vor Hirschberg

In Hirschberg angekommen, suchte ich erst einmal nach einem Parkplatz, was als nicht sehr einfach herausstellte. Ich fuhr quer durch die Stadt, kreuz und quer, bis ich schließlich vor der Gnadenkirche einen Parkplatz fand. So konnte ich in aller Ruhe meine erste Station ansteuern: Die Gnadenkirche.

Die Gnadenkirche hat mich wegen ihrer prächtigen Ausgestaltung beeindruckt. Wie man den nachfolgenden Bildern entnehmen kann, steckt man sehr viel Geld in die Instandhaltung dieses sakralen Baus. Da störte es mich auch keinesfalls, dass ich gebeten wurde, 1 Euro beim Eintritt zu Besichtigungszwecken zu zahlen.

Die Gnadenkriche von Hirschberg
Beeindruckend waren auch die prächtigen Deckengemälde.
Im Zentrum der Decken: eine Uhr
Der rückwärtige Eingang der Gnadenkirche
Ein Seitenflügel, an dem auch gebeten werden kann, ohne Eintritt zu bazahlen.
Eine anderer Seitenflügel

 

Prächtig, wunderbar: Der Altar der Gnadenkriche
Hat mich auch sehr beeindruckt: die Kanzel der Gnadenkirche

Nach der Besichtigung der Gnadenkirche spazierte ich über den die Kirche umgebenden ehemaligen (protestantischen) deutschen Friedhof der Stadt. An den Mauern des heutigen Parks findet man viel Grabsteine und Gruften der ehemaligen deutschen Bewohner, die in letzter Zeit liebevoll renoviert und gesichert wurden. Es waren reiche Patrizierfamilien, die sich hier solche Grabstätten leisten konnten. Der Glanz des ehemaligen Reichtums ist längst verblasst, erhalten blieben die Gedanken an sie, ihre Geschichte und das Leiden. Dieser Spaziergang hat mich sehr nachdenklich gemacht. Was würden die Menschen, die hier liegen, damals gesagt haben, hätte man ihnen verraten, was unsere Nation später einmal anstellen würde und welche Konsequenzen dies hätte.

Denkmal für die Toten eines Flugzeugabsturzes, bei dem der Präsident von Polen und einige politische Vertreter der Region von Hirschberg ums Leben gekommen sind.
Ein ehemaliger Grabstein auf dem angrenzenden Friedhof der Gnadenkirche
Für mich etwas befremdlich: Eine Statue Papst Johannes Paul II., auf der die sofortige Heiligsprechung gefordert wird. Papst Johannes Paul II. ist als Pole in Polen sehr, beliebt.
Ein deutscher Epitaph
Die Bodenplatte eines Grabes der ehemaligen deutschen Bewohner von Hirschberg
Eine Ruine unmittelbar vor dem Friedhof der Gnadenkirche – sie hat schon etwas Interessantes an sich.
Eine Grabesgruft der ehemaligen Bewohner von Hirschberg – Patrizierglanz – frisch renoviert
Eine Grabesgruft der ehemaligen Bewohner von Hirschberg – Patrizierglanz – frisch renoviert
Eine Grabesgruft der ehemaligen Bewohner von Hirschberg – Patrizierglanz – frisch renoviert
Eine Grabesgruft der ehemaligen Bewohner von Hirschberg – Patrizierglanz – frisch renoviert
Eine Grabesgruft der ehemaligen Bewohner von Hirschberg – Patrizierglanz – frisch renoviert

Nach dem Spaziergang auf dem Park/Friedhof ging ich die Fußgängerzone weiter in die Altstadt von Hirschberg. Links und rechts sah ich mir eine Vielzahl von Schaufenstern an, deren Inhalt mir eher ungewohnt war. Haushaltswarengeschäft!

Der Eingang zur Fußgängerzone und Altstadt Hirschbergs
Zwei Sühnekreuze in der Fußgängerzone von Hirschberg
Die Innenstadt Hirschbergs
Europa in Hirschberg
Die Innenstadt Hirschbergs
Die Innenstadt Hirschbergs

Sehr schön fand ich die Bürgerhäuser am Ring, rund um das alte Rathaus. Sie sind liebevoll restauriert und bunt angemalt. In den Arkaden sind kleine Geschäfte, Cafés und Gaststätten. Leider hatte ich keine Zeit und konnte dort nicht einkehren.

Die Bürgerhäuser am Ring
Nette Straßenbeleuchtung
Die Bürgerhäuser am Ring
Die Bürgerhäuser am Ring
Rathaus am Ring
Das alte Rathaus

 

Die Bürgerhäuser am Ring
Die orthodoxe Kirche von Hirschberg

Dann sah ich mir die zur katholischen Stadtpfarrkirche St. Erasmus und Pankratius an. In ihr erklärte eine ältere polnische Nonne in Deutsch einer deutschen Reisegruppe mit beeindruckenden und liebevollen Worten die Kirche und den polnischen katholischen Glauben. ich setzte mich dazu und lauschte gebannt ihrer Ansprache. Rund 100 andere Deutsche taten es auch.

Eingang zur katholischen Stadtpfarrkirche St. Erasmus und Pankratius

 

Die katholische Stadtpfarrkirche St. Erasmus und Pankratius
Gelebter und geliebter Glaube der Polen
Die Kanzel in der katholischen Stadtpfarrkirche St. Erasmus und Pankratius
Der Altar des heiligen Antonius
Der Marienaltar
Die Orgel der katholischen Stadtpfarrkirche St. Erasmus und Pankratius
Gebeichtet habe ich nicht 😉
Der prächtige Altar der katholischen Stadtpfarrkirche St. Erasmus und Pankratius

Das Kirchenschiff

Anschließend setzte ich meinen Spaziergang durch Hirschberg fort, sah mir die alte und neue Bausubstanz an, beobachtete das Treiben der polnischen Bewohner und freute mich meiner Ferien.

Noch einmal das Rathaus von Hirschberg
Bausubstanz aus der Zeit, als Hirschberg noch deutsch war.
Bausubstanz aus der Zeit, als Hirschberg noch deutsch war.
Eine Baulücke in Hirschberg
Altes Haus aus deutscher Zeit – noch nicht saniert, dann aber sicher wieder ein Schmuckstück.

Schließlich gelangte ich an eine Shopping-Mall. Sie sah sehr beeindruckend aus. Ich beschloss, mich dort ein wenig umzusehen und vielleicht einen Latte macchiato zu trinken.

Ein für mich interessantes Shoppingcenter in Hirschberg.
Nach dem Bummel im Shoppingcenter gönnte ich mir erst einmal einen leckeren Latte macchiato (2,00 Euro)

Anschließend ging es zurück zu meinem Auto und ich fuhr wieder zu meinem Hotel in Bad Flinsberg zurück.

Kunstwerk eines Kunstfestes in der Stadt

 

Eine Straßenbahn fährt in Hirschberg nicht mehr, aber sie dient als Souvenirladen

Fazit: Hirschberg ist in jedem Fall einen Abstecher wert. Es ist eine schöne Stadt, gemütlich, überschaubar. Liebevoll renoviert mit vielen Dingen, die man sich anschauen möchte.

Ich könnte mir sogar vorstellen, ein paar Tage hier zu verbringen. So, wie es aussieht, werde ich in der zweiten Januarwoche ein paar Tage mit meiner Familie in Niederschlesien sein. In jedem Fall werde ich ihnen auch Hirschberg zeigen.

Einkaufen in Tschechien | Lidl & Penny

Heute ging es zum Abschluss meiner Reise zum Einkauf nach Tschechien. Dabei hatte ich mir Friedland im Isergebirge (tschechisch Frýdlant v Čechách) ausgesucht (siehe Karte unten). Dort sah ich mir kurz die Stadt an und fuhr dann zum Penny Tschechien. Danach ging es zum Lidl Tschechien. Meine Erfahrungen und Beobachtungen auf den Punkt gebracht: andere Waren, niedrige Preise, gute Qualität.


Im Hotel in Bad Schwarzbach | Czerniawa-Zdrój



Während meiner aktuellen Reise bin ich im Hotel Klinika Młodości Medical SPA in Bad Schwazbach (polnisch Czerniawa-Zdrój). Dieser Ort liegt nur wenige Kilometer vom Kurort Bad Flinsberg entfernt. Der Ort ist relativ still, es gibt ein paar Gaststätten und kleine Geschäfte. Er ist aber auch schon in die Jahre gekommen und es müsste dringend etwas für das Aussehen des Ortes getan werden. Das Kurhaus scheint schon ein paar Jahre leer zu stehen und die Quellen sind außer Betrieb. Auch einige Gaststätten und Hotels stehen leer und verfallen. Trotzdem hat mir der Aufenthalt in diesem Ort gefallen. Ich konnte diesen Standort an der polnisch-tschechischen Grenze gut als Ausgangspunkt für Ausflüge nutzen. Umgeben ist der Ort von jeder Menge Natur und Wald. Die Wandermöglichkeiten sind ausgezeichnet. Durch den Ort fließt der Schwarzer Bach (polnisch Czarny Potok)

Ich werde wiederkommen!

Hier ein paar Bilder aus dem Ort:

Ich an der Hauptstraße 🙂
Schade, dass das einst schöne Hotel verfällt.
Die Hauptstraße
An einigen Ecken wird fleißig renoviert.
Man schließt schnell Bekanntschaften.
Einst ein beeindruckendes Hotel mit Restaurant – nun dem Verfall preisgegeben.
Einst ein beeindruckendes Hotel mit Restaurant – nun dem Verfall preisgegeben.
Einst ein beeindruckendes Hotel mit Restaurant – nun dem Verfall preisgegeben.

 

Das ehemalige, nun stillgelegte Kurhaus des Ortes
Das ehemalige, nun stillgelegte Kurhaus des Ortes
Das ehemalige, nun stillgelegte Kurhaus des Ortes
Das ehemalige, nun stillgelegte Kurhaus des Ortes
Das ehemalige, nun stillgelegte Kurhaus des Ortes


Zweiter Spaziergang durch Bad Flinsberg | Świeradów-Zdrój

Am Dienstag unternahm ich meinen zweiten größeren Spaziergang durch Bad Flinsberg, um den Ort besser kennenzulernen. Hier mein Fotobericht:

Die Gemeindeverwaltung von Bad Flinsberg
Renoviert könnte dieses Haus sehr eindrucksvoll sein.
Der Friedhof von Bad Flinsberg – es sind keine Spuren der früheren deutschen Besucher zu finden
Impressionen
Bad Flinsberg ist umschlossen von großen Wäldern
Auch dieses Haus könnte ein Schmuckstück sein – Investoren gesucht

Ich war erstmals in einem Biedronka (Webseite des Unternehmens http://www.biedronka.pl). Es ist die größte Supermarktkette und das zweitgrößte Unternehmen Polens. Biedronka bedeutet „Marienkäfer“. Ich war sehr erfreut, in diesem Geschäft einzukaufen. Es erinnert mich an Aldi und Lidl. Es hab fast ausschließlich polnische Produkte. Ich kaufte Wurstwaren und Süßwaren als Mitbringsel.

Der Biedronka von Bad Flinsberg

Die Flaniermeile in Bad Flinsberg

Im Fitnessstudio meines Hotels
Das Fitnessstudio meines Hotels
Das Fitnessstudio meines Hotels
Das Schwimmbad meines Hotels
Das Schwimmbad meines Hotels

Es war ein interessanter Spaziergang, den ich mit einem Latte Macchiato abschloss. Bad Flinsberg hat viel Potential, ein bedeutender und erholsamer Kurort zu werden. Hierzu benötigt die Stadt jedoch Geld. Viel Geld. Viele Häuser aus der Zeit, als der Ort noch zu Deutschland gehörte, sind in keinem guten Zustand. Sie belasten das Stadtbild. Gleichzeitig werden neue, große Gebäude errichtet. Man orientiert sich am Tourismus.

Die Cafes und Gaststätten des Ortes sind preiswert, die Mitarbeiter freundlich.

Ich werde wiederkommen!

Die Innenstadt von Lauban | Lubań

Hier die Fortsetzung meines Berichtes von meinem Ausflug nach Lauben. Nachdem ich mir die evangelische Kirche Laubans angeschaut hatte, fuhr ich in die Innenstadt, wo ich an der Stadtmauer der Stadt einen kostenfreien Parkplatz fand. Von dort aus hatte ich keinen weiten Weg in die Innenstadt.

Die historische Innenstadt Laubans – zum Teil schön renoviert
Die historische Innenstadt Laubans – zum Teil schön renoviert
Die historische Innenstadt Laubans – zum Teil schön renoviert
Das Rathaus von Lauban
Das Rathaus von Lauban
Eine Postdistanzsäule (Nachbildung)
Augenscheinlich wird noch einiges an der Restaurierung der historischen Altstadt getan.
Fragen, auf die ich keine Antwort fand: Warum reißt man diese Ruine links nicht ab? Dem Stadtbild würde es gut tun.

In Polen stehen am 21.10.2018 Kommunalwahlen statt. Bei meinem Besuch in Niederschlesien waren die Orte sehr intensiv plakatiert und zum Teil mit riesigen Bannern versehen. Hier habe ich mal ein Plakat des PiS Bewerbers Czesław Szymkowiak fotografiert. PiS ist eine Abkürzung und bedeutet Prawo i Sprawiedliwość (Recht und Gerechtigkeit). Recht und Gerechtigkeit ist eine konservative Partei in Polen, gemäßigt EU-skeptisch, nationalkonservativ, christdemokratisch sowie rechtspopulistisch. Sie steht mir also politisch sehr fern. Nun ja, ich bin im Urlaub, also Schluss mit Politik.

Der Kandidat Czesław Szymkowiak

Nachfolgend sehen Sie Bilder der Dreifaltigkeitskirche von Lauban. Die neugotische Kirche wurde zwischen 1857 und 1861 erbaut. Die Schwestern vom Frauenkloster zur Heiligen Maria Magdalena hatte es angeregt. Alexis Langer war der Architekt, der Maurermeister Albert Augustin gestaltete die Kirche mit. Der katholische Pfarrer Adalbert Anter war sozusagen der Bauherr. Dazu muss man wissen, dass Lauban bis 1945 protestantisch war, wodurch diese Kirche etwas besonderes war.

Als die Deutschen in Lauban versuchten, die Rote Armee 1945 aufzuhalten – ein irres Vorhaben angesichts der Situation – wurde die Dreifaltigkeitskirche massiv beschädigt. 1957 – 1961 wurde die Kirche renoviert und die Schäden beseitigt. Seit 1945 ist die Kirche katholisch.

Dies ist der Dreifaltigkeitsturm.  Es sind die Überreste der ehemaligen Dreifaltigkeitskirche, die im 13. Jahrhundert erbaut wurde. Mehrfach wurde die Kirche durch Brände beschädigt und zerstört, so auch 1760. Nach dieser Beschädigung wurde die Kirche niemals wieder richtig aufgebaut. 1879 riss man die Kirche bis auf den Turm ab. Bis 1945 diente dieser Turm als Glockenturm. Im Dom von Breslau befinden sich heute die drei Glocken der Kirche.

Der Turm befindet sich in keinem guten Zustand. Er müsste saniert und für touristische Zwecke geöffnet werden.

Der Dreifaltigkeitsturm
Ein Epitaph am Dreifaltigkeitsturm

Hier sieht man nachfolgend Bilder der ehemaligen Lateinschule. Zwischen 1588 und 1591 wurde dieses Gebäude an der Stelle der ehemaligen Georgenkapelle errichtet. Dies geschah auf Anregung des Kanzlers des brandenburgischen Kurfürsten, Adrian Albinus. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurde die Schule erweitert, jedoch beschädigten Feuer das Gebäude mehrfach, zuletzt 1760. Über mehrere Jahre wurde das Gebäude saniert. 1914 erhielt das Gebäude sein heutiges Aussehen.

Die ehemalige Lateinschule
Stiftertafel für Adrian Albinus und seine Frau
Stiftertafel für Adrian Albinus und seine Frau
Steintürrahmen mit der Jahreszahl der Beendigung einer Baumaßnahme

Renovierungs- und Modernisierungsstau in Laubans Innenstadt
Bürgerhäuser in Lauban

Hier sieht man den Brüderturm von Lauban. Er wurde 1318 errichtet und war ein wichtiger Teil der Befestigungsanlage der Stadt. Der Name „Brüderturm“ stammt von den benachbart angesiedelten Franziskanern, die hier ein Kloster unterhielten. Militärisch war dieser Turm sehr wertvoll, da er ein selbständiges Verteidigungsnest sein konnte. Im unteren Teil des Turmes war ein Gefängnis untergebracht, im 17. und 18. Jahrhundert wurde der Tirm auch als Glockenturm genutzt. Einzig im Jahr 1431 wurde der Turm einmal erobert, durch die Hussiten.

Leider ist der Turm noch nicht touristisch erschlossen. Schade eigentlich, hätte man von der Spitze des Turmes sicherlich einen wunderschönen und informativen Blick über die schöne Stadt Lauban.

Der Brüderturm von Lauban

Nach dem langen Spaziergang durch Lauban musste ich mich etwas erholen und einen Latte macchiato. Dazu ging ich in ein Shoppingcenter, das Inbag Lauban. Erst kaufte ich mir noch eine Badehose (hatte ich vergessen), zwei Mützen (siehe Foto unten), einen extra Geldbeutel für mein polnisches Geld und ein, Ladekabel für mein Handy und Tablet, da meines defekt war. ich kaufte alles in einem Laden mit extrem niedrigen Preisen – vergleichbar mit einem Poundland in Großbritannien.

Ein tolles Kuchenangebot im Cafe – musste ich mir der Linie wegen verkneifen
Ich gönnte mir einen leckeren Latte macchiato (12 Zloty – 2,80 Euro)
Diese Mütze kaufte ich für umgerechnet 2,40 Euro. Ich wollte mir so eine schon immer kaufen, sie waren mir aber zu teuer oder zu klein. Bei diesem Preis kaufte ich mir gleich zwei Stück.

Damit war mein Tag in Lauban beendet. Auf dem Rückweg zum Auto machte ich noch ein paar Fotos zur Architektur der Stadt und ihr deutsches Erbe. Dazu später mehr.

Deutsch-Polnischen Stiftung für Kulturpflege und Denkmalschutz

Es reicht nicht, nur entsetzt zu sein, in welchem Zustand viele Kulturdenkmäler in Schlesien sind. Man muss etwas tun! Tessen von Heydebreck hat etwas getan und hat die Deutsch-Polnischen Stiftung für Kulturpflege und Denkmalschutz gegründet und das Stiftungskapital zur Verfügung gestellt. Diese Stiftung setzt sich für zwei Dinge ein:

  1. die Förderung von Kunst und Kultur einschließlich der Denkmalpflege
  2. die Förderung der Völkerverständigung

Konkret fördert die Stiftung die Erforschung, Sanierung, Restaurierung, Erhaltung und Pflege schutzwürdiger kunsthistorisch oder kulturell bedeutsamer Bauwerke sowie kirchlicher Gebäude zunächst vor allem in Polen, die Vermittlung der Notwendigkeit der Pflege kunst- oder kulturhistorisch bedeutsamer Bauwerke und Denkmale sowie des Denkmalschutzes in breite Kreise der Bevölkerung, um sie zu aktiver Mithilfe bei der Pflege des gemeinsamen baukulturellen Erbes, zunächst insbesondere auf dem Gebiet Polens zu bewegen. Sie fördert Veranstaltungen, in denen sich Deutsche und Polen im Sinne der Völkerverständigung begegnen, die Aufklärung und Information über Kulturdenkmale und andere kunst- oder kulturhistorisch bedeutsame Bauwerke im jeweils anderen Land.

Eine gute Sache, die ich ab sofort auch finanziell unterstütze.

Die alte evangelische Kirche | Lauban

Wie ich bereits geschrieben habe, fand ich eher zufällig den protestantischen Friedhof und  die protestantische Kirche von Lauban. Auf der Seite der Deutsch-polnischen Stiftung Kulturpflege und Denkmalschutz findet man ausgezeichnete Informationen zu dieser Kirche (Geschichte, Bau).

Leider konnte ich mir die Kirche nicht von innen anschauen, da sie zugesperrt war. Nicht einmal auf das Gelände konnte ich, da auch der Zugang zum Kirchhof verriegelt war. Ich bin der Meinung, dass man Kirchen, die tagsüber abgesperrt sind und Gläubigen nicht offen stehen, abgerissen werden können. Das ist zwar hart ausgedrückt, aber wozu sind die sakralen Bauten da?

Von außen sieht man, dass das Gebäude in keinem guten Zustand ist. Die Deutsch-polnische Stiftung Kulturpflege und Denkmalschutz hat bereits in das Dach investiert. Weitere Erhaltungsmaßnahmen sind aber nötig.

Auf dem Kirchhof finden sich noch einige Gräber bzw. Grabreste. Das Gelände ist jedoch leicht verwildert.

Die evangelische Frauenkirche in Lauban
Die evangelische Frauenkirche in Lauban
Die evangelische Frauenkirche in Lauban
Die evangelische Frauenkirche in Lauban
Grabreste an der evangelischen Frauenkirche in Lauban
Ein Epitaph an der evangelische Frauenkirche in Lauban
Ein Epitaph an der evangelische Frauenkirche in Lauban
Ein Grabkreuz an der evangelische Frauenkirche in Lauban
Die Diakonie von Lauban

 

Die Diakonie von Lauban
Ein schönes Haus aus der Zeit, als Lauban noch deutsch war.

 

Der protestantische Friedhof von Lauban

Gestern stieß ich eher durch Zufall auf den ehemaligen protestantischen Friedhof von Lauban, der heute ein Park ist. Eigentlich wollte ich nur in den Aldi schräg gegenüber, sah aber dann diesen Park und schaute ihn mir näher an. Überrascht stellte ich fest, dass dieser Park einst der protestantische Friedhof von Lauban war.  Erst in den 1970er Jahren wurde er entwidmet und in einen Park umgewandelt. Im Park scheinen heute regelmäßig Alkoholexzesse stattzufinden, wie man anhand der vielen leeren Bier-, Vodka-, Wein- und Schnapsflaschen auf dem Boden und in den Mülleimern erkennen kann. Ein unwürdiger Zustand. Dieser lieblos angelegte und gepflegte Park hätte als alter Friedhof erhalten der Stadt sicher besser gestanden.

Der ehemalige Friedhof befindet sich neben der evangelischen Frauenkirche, die älteste protestantische Kirche Schlesiens, die noch genutzt wird. Zu diesem Bauwerk veröffentliche ich noch einen Beitrag.

Hinweistafel auf den ehemaligen Friedhof an der Straße
Bruchstück eines Grabsteins
Der ehemalige protestantische Friedhof
Der ehemalige protestantische Friedhof
Der ehemalige protestantische Friedhof
Der ehemalige protestantische Friedhof
Hier werden offensichtlich „Feste“ gefeiert
Ein Zustand und eine Nutzung, die eines ehemaligen Friedhofs nicht würdig ist.

Hier die Lage des Parks/Friedhofs:

Zu müde… | Lauban & Wigandsthal

Heute hatte ich einen anstrengenden Tag. Erst fuhr ich nach einem ausgezeichneten Frühstück nach Lauban (polnisch Lubań), kaufte erstmals im Aldi Polska ein, besichtigte die Stadt, kaufte mir eine Badehose und trank einen sehr guten Latte Macchiato in einem Einkaufszentrum. Auf dem Rückweg besichtigte ich den evangelischen Friedhof und die Ruine der evangelischen Kirche von Wigandsthal (polnisch Pobiedna). Es war erschütternd, was ich auf meiner Exkursion sah. Davon später mehr.

Zurück im Hotel ging es dann ins Schwimmbad und in den Fitness Raum. Nun bin ich rechtschaffen müde und schiebe die Veröffentlichung meines Reiseberichtes auf morgen.

Nur ein Foto zeige ich heute. Ich habe mir eine Mütze gekauft. So eine wollte ich schon immer haben. Hier habe ich sie für rund 2,50 Euro erworben. Steht sie mir?

Meine neue Mütze

Die protestantische Kirche von Arnsdorf (Miłków – Podgórzyn)

Heute war ich in Arnsdorf (polnisch Miłków). Es ist ein Ortsteil von Giersdorf (Podgórzyn). Das Dorf liegt im Riesengebirge und Niederschlesien. 2.200 Menschen leben im Dorf.

Die protestantische Kirche veranlasste mich, im Ort anzuhalten und zu fotografieren. Die Barockkirche aus dem 18. Jahrhundert wurde 1945 zerstört. Nur der Turm und die Außenmauern der Kirche stehen noch, aber das entkernte Kirchenschiff ist innen dicht mit Sträuchern und Bäumen bestanden.

Der Friedhof der Kirche wird heute von der katholischen Gemeinde genutzt. An der Ostseite der Ruine stehen und liegen noch Grabsteine aus Granit mit deutschen Inschriften: Christiane Langner, Agnes Krahn, Sattler Alfred Heisig, Maler und Radierer Hans Seydel, Rottenmeister Oswald Krebs und andere.

Auf einer Tafel an der Kirchenruine steht, dass die Kirche seit 1945, für die Katholiken unbrauchbar, verfalle, und dass man 1980 das Dach entfernt habe. Man habe vor kurzem darüber nachgedacht, den Turm für Touristen zu renovieren und als Aussichtspunkt zur Verfügung zu stellen.

Auf dem Friedhof findet man den Grabstein von Hans Seydel, einem Maler und Radierer. Im Internet kann man ein paar Bilder von aktuellen Auktionen finden, so richtig bekannt scheint er aber nicht zu sein. Hier seine Daten:

* am 18. Sept. 1886 in Karschau-Nimptsch (Kreis Strehlen, Schlesien)

+ am 13. Juli 1916 zu Arnsdorf (Landkreis Hirschberg, Niederschlesien)

Deutscher Maler, Zeichner, Lithograph und Radierer, studierte Kunst in Berlin, Karlsruhe und Wien

Nun ja, hier meine Bilder:

Die protestantische Kirche von Arnsdorf
Die protestantische Kirche von Arnsdorf – nur die Mauern stehen noch
Der Grabstein von Hans Seydel, Maler und Radierer – ob ich noch Informationen zu ihm finde?
Die protestantische Kirche von Arnsdorf
Der Kirchtum – noch erstaunlich gut erhalten
Interessante Einblicke
Hätten die Erbauer und die Gottesdienstbesucher vor hundert Jahren sich vorstellen können, was einmal aus ihrer Kirche wird?
Für mich ein Mahnmal für den Frieden