Grenzerfahrungen | Heimatland Saarland-Lothringen

Immer, wenn ich im Saarland bin, mache ich mich auf eine Grenzland Tour. Kreuz und quer geht es entlang der saarländisch-lothringischen Grenze. Bemerkenswert sind dabei die Verhältnisse in Leidingen. Dieses Dorf ist zur einen Hälfte französisch (Leiding), zur anderen Hälfte deutsch (Leidingen).

Die Neutrale Straße in Leidingen, die den Ort teilt
Der Landwirtschaftsweg von Berus nach Berviller-en-Moselle
Das deutsch-französische Schul Projekt „Kinderhände in Beton“

Ich befinde mich zwischen Deutschland und Frankreich

Sankt Oranna Kapelle in Berus | Heimatland Saarland

Zu den Orten, die in meiner Familiengeschichte wichtig war, gehört die Sank Oranna Kapelle in Berus.

Die Heilige Oranna ist die Patronin Deutsch-Lothringens und wird bei Ohrenleiden und Schwindelanfällen angerufen. Sie lebte im 6. Jahrhundert

Oranna, nach der Legende Tochter des iroschottischen Vizekönigs Frochard und der Iveline, missionierte die wie ihre Brüder im Rahmen einer sehr frühen iroschottischen Mission. Sie wirkte im Mosel-Saar-Raum, wo sie sich in der Gegend von Berus niederließ.

Die Oranna Kapelle war ursprünglich die Kirche des untergegangenen Ortes Eschweiler. Heute gehört sie zur Gemeinde Berus.

Regelmäßig besuchten schon meine Großeltern, Willi und Klara Christiany, und meine Eltern, Hans und Maria Steil, diese Kapelle. Auch ich suche sie bei jedem Aufenthalt im Saarland auf, um inne zu halten, nachzudenken, auszuruhen und zu beten. Ein guter Ort für die Seele.

Die Sankt Oranna Kapelle in Berus

An der Kopfseite der Kapelle steht der Grabstein für die Ehefrau und zwei Kinder von Wilhelm Caspar aus Altforweiler. Das erste Kind, Margaretha Anna, starb im Alter von vier Jahren 1841. Das zweite Kind, Maria Margaretha, starb mit zwei Monaten am 05.09.1842. Die Ehefrau war Maria Camilla, stammte aus Schottland und war die Tochter von John Aytoun von Inchdairnie aus Edinburg und seiner Ehefrau Margaret Anne Jeffery,. Sie starb am 06.06.1842 mit 32 Jahren.

Ein Grabstein für 1842 die Ehefrau und die beiden Kinder von Wilhelm Caspar
Ein Grabstein für 1842 die Ehefrau und die beiden Kinder von Wilhelm Caspar
Auf der Rückseite werden Dinge aus Dankbarkeit für die Erhörung von Gebetsanliegen deponiert
Der Sankt Oranna Brunnen – mit Leitungswasser gespeist
Der Altar der Kapelle
Sankt Oranna
Das Grab der Sankt Oranna

Kreuzkapelle Püttlingen

Ein wichtiger Ort meiner Kindheit in Püttlingen war die Heilig Kreuz Kapelle. Oft bin ich mit meinem Großvater zu diesem sakralen Bau gewandert, vorbei am Kloster der Redemptoristen Schwestern und dem Friedhof, auf dem viele meine Vorfahren begraben liegen.

Noch heute fahre ich bei jedem meiner Aufenthalte im Saarland zu diesen Orten. So auch bei meinem soeben beendeten Aufenthalt.

Die Heilig Kreuz Kapelle in Püttlingen

Die kleine Kapelle steht bei der Wüstung „Wolfringen“ und wurde ca.  1584 erbaut. Im Dreißigjährigen Krieg wurde sie zerstört und nach mehr als 50 Jahren wieder aufgebaut. Während der Französischen Revolution wurde das Gebäude erneut schwer beschädigt und 1802 durch eine Stiftung wieder in Stand gesetzt. Ihre heutige Form hat die Kirche seit 1836/37. Die aufwendig gestalteten Fenster stammen von György Lehoczky.

Ein Aquarell der Heilig Kreuz Kapelle in Püttlingen

Das Aquarell der Heilig Kreuz Kapelle befindet sich seit zwei Jahren in meinem Besitz. Ursprünglich gehörte es meinen Großeltern (Ludwig und Martha Steil), die es in ihrem Wohnzimmer aufgehangen hatten. Nach dem Tod meiner Großeltern 1999 erbte mein Vater das Bild, der es in unserem Wohnzimmer in Weilburg aufhängte. Als mein Vater in ein Pflegeheim zog, kam es in meinen Besitz. Auch bei mir hängt das Bild im Wohnzimmer, wo ich es sehr oft betrachte und an meine Erinnerungen rund um die Kapelle, Püttlingen und meine Großeltern genieße.

Die saarländische Rostbratwurst | Heimatgefühle

Ich bin gebürtiger Saarländer. Zwar bin ich mit drei Jahren mit meinen Eltern nach Hessen verzogen und betrachte Hessen als meine zweite Heimat, jedoch leben viele Menschen, die mir wichtig sind, noch im Saarland und ich beobachte immer wieder Dinge an mir, die mir zeigen, dass ich in meinem Herzen auch noch Saarländer bin.

Gerade weilte ich im Saarland, um private Angelegenheiten zu ordnen. In Püttlingen, meiner saarländischen Heimatstadt, fuhr ich wie immer, wenn ich im Saarland bin, an einem Imbissstand am alten Bahnhof vorbei, um mir eine saarländische Rostbratwurst mit Senf im halben Wecken zu gönnen. Die saarländische Rostbratwurst ist die beste Bratwurst auf der ganzen Welt.

Ein Wecken sind zwei Brötchen, die aneinander gebacken sind. Deshalb gibt es die Rostbratwurst auch in einem halben Wecken – für Nicht-Saarländer: in einem Brötchen. Im besten Fall wird die Rostbratwurst auf einem Holzkohlegrill zubereitet, in jedem Fall muss sie auf offener Flamme gegrillt werden. Dazu gehört ein guter Senf. Für mich kann ich sagen, dass ich eine solche Rostbratwurst jedem Döner und jeder Pizza vorziehe.

Leider hat die Zahl der Bratwurststände im Saarland in den letzten Jahrzehnten radikal abgenommen. Man bekommt an jeder zweiten Ecke Döner und Pizza, nach einer Rostbratwurstbude muss man aber sehr lange Ausschau halten. Leider.

Mir hat meine Rostbratwurst jedenfalls wunderbar geschmeckt. Ich freue mich schon auf meinen nächsten Aufenthalt in meiner Heimat.

Die saarländische Rostbratwurst im halben Wecken

Zwei Tage im Saarland in der Heimat

Ich bin für zwei Tage ins Saarland gereist. Neben der Regelung privater geschäftlicher Angelegenheiten werde ich mich im Saarland umschauen. Im Zentrum stehen Püttlingen, Überherrn, das deutsch – französische Grenzgebiet bei Berviller-en-Moselle. Es ist Heimat. Hier, in dieser Region wurde ich vor 53 Jahren geboren.

Meine Basis habe ich dabei im Saarland Hotel Lebach.