Das Drake Circus ist ein Einkaufszentrum in Plymouth. Es ist im Besitz der British Land plc., deren Aktionär ich auch bin. Alle drei Monate, also vier Mal im Jahr, bekomme ich meinen Anteil am Gewinn von British Land ausbezahlt. Natürlich interessiert es mich, wo und wie diese Gewinne entstehen. Wie bei anderen Unternehmen auch, an denen ich beteiligt bin, nutze ich gute Gelegeneheiten, um mir ihre Örtlichkeiten anzuschauen. Selbstverständlich habe ich das auch beim Drake Circus von British Land getan.
Ich bin sehr zufrieden mit dem Einkaufszentrum. Es ist hell, sauber und sehr gut besucht. Es ist eine sehr große Vielfalt an Geschäften vorhanden, nur wenige Läden stehen leer. Das Zentrum liegt nahe an der Innenstadt und an der Fußgängerzone. Es wird augenscheinlich prima gemanagt.
Meine Kinder freute die Möglichkeit des Drake Circus, Handys kostenlos aufzuladen, während man einkauft und bummelt. Sie nutzten es natürlich.
Was mir auch immer wichtig ist: Es sind ausreichend Sitzgelegenheiten vorhanden. Ältere und kranke Menschen brauchen Sitzgelegenheiten, um sich zwischen den Einkäufen auszuruhen. Ich nutze sie gerne, um das Treiben an einer Lokalität zu beobachten und auf mich einwirken zu lassen.
Die Toiletten sind sauber und kostenfrei. Beides ist nicht nur mir, sondern den Briten wichtig.
Rund eine halbe Stunde flanierte ich durch „mein“ Einkaufszentrum, dann zog ich weiter, während meine Familie weiter einkaufte, schaute, staunte und ausprobierte.
Fotografieren und Filmen ist im Drake Circus übrigens verboten. Ich habe es zu spät gelesen, jedoch sprach mich keiner der zahlreichen Sicherheitsmitarbeiter an.
Mein Fazit: Brexit hin, Brexit her – ich bleibe in British Land investiert.
Am 03.10.2018 bin ich von Bad Flinsberg (Świeradów-Zdrój) nach Hirschberg (polnisch Jelenia Góra) gefahren. Während ich vor meiner Reise nach Polen natürlich schon mal etwas von Lauban (polnisch Lubań) gehört hatte, war mir dieser Ort, ebenso wie Bad Flinsberg, völlig unbekannt. Über mein spezielles Verhältnis zu Osteuropa und die ehemals deutschen Gebiete im Osten habe ich bereits an anderer Stelle ausführlich berichtet. So hatte ich auch kaum eine Vorstellung, was mich in diesem Ort erwartet. Wikipedia hatte mir zugeflüstert, dass Hirschberg rund 80.000 Einwohner hat, also vergleichbar mit meinem Heimatort Gießen ist. Entsprechend versuchte ich mich mental vorzubereiten.
Auf der Hinfahrt fiel mir auf, dass es rund 90 % über ländliche Landstraßen ging. Erst kurz vor der Stadt wurden die Straßen breiten und besser ausgebaut.
In Hirschberg angekommen, suchte ich erst einmal nach einem Parkplatz, was als nicht sehr einfach herausstellte. Ich fuhr quer durch die Stadt, kreuz und quer, bis ich schließlich vor der Gnadenkirche einen Parkplatz fand. So konnte ich in aller Ruhe meine erste Station ansteuern: Die Gnadenkirche.
Die Gnadenkirche hat mich wegen ihrer prächtigen Ausgestaltung beeindruckt. Wie man den nachfolgenden Bildern entnehmen kann, steckt man sehr viel Geld in die Instandhaltung dieses sakralen Baus. Da störte es mich auch keinesfalls, dass ich gebeten wurde, 1 Euro beim Eintritt zu Besichtigungszwecken zu zahlen.
Nach der Besichtigung der Gnadenkirche spazierte ich über den die Kirche umgebenden ehemaligen (protestantischen) deutschen Friedhof der Stadt. An den Mauern des heutigen Parks findet man viel Grabsteine und Gruften der ehemaligen deutschen Bewohner, die in letzter Zeit liebevoll renoviert und gesichert wurden. Es waren reiche Patrizierfamilien, die sich hier solche Grabstätten leisten konnten. Der Glanz des ehemaligen Reichtums ist längst verblasst, erhalten blieben die Gedanken an sie, ihre Geschichte und das Leiden. Dieser Spaziergang hat mich sehr nachdenklich gemacht. Was würden die Menschen, die hier liegen, damals gesagt haben, hätte man ihnen verraten, was unsere Nation später einmal anstellen würde und welche Konsequenzen dies hätte.
Nach dem Spaziergang auf dem Park/Friedhof ging ich die Fußgängerzone weiter in die Altstadt von Hirschberg. Links und rechts sah ich mir eine Vielzahl von Schaufenstern an, deren Inhalt mir eher ungewohnt war. Haushaltswarengeschäft!
Sehr schön fand ich die Bürgerhäuser am Ring, rund um das alte Rathaus. Sie sind liebevoll restauriert und bunt angemalt. In den Arkaden sind kleine Geschäfte, Cafés und Gaststätten. Leider hatte ich keine Zeit und konnte dort nicht einkehren.
Dann sah ich mir die zur katholischen Stadtpfarrkirche St. Erasmus und Pankratius an. In ihr erklärte eine ältere polnische Nonne in Deutsch einer deutschen Reisegruppe mit beeindruckenden und liebevollen Worten die Kirche und den polnischen katholischen Glauben. ich setzte mich dazu und lauschte gebannt ihrer Ansprache. Rund 100 andere Deutsche taten es auch.
Anschließend setzte ich meinen Spaziergang durch Hirschberg fort, sah mir die alte und neue Bausubstanz an, beobachtete das Treiben der polnischen Bewohner und freute mich meiner Ferien.
Schließlich gelangte ich an eine Shopping-Mall. Sie sah sehr beeindruckend aus. Ich beschloss, mich dort ein wenig umzusehen und vielleicht einen Latte macchiato zu trinken.
Anschließend ging es zurück zu meinem Auto und ich fuhr wieder zu meinem Hotel in Bad Flinsberg zurück.
Fazit: Hirschberg ist in jedem Fall einen Abstecher wert. Es ist eine schöne Stadt, gemütlich, überschaubar. Liebevoll renoviert mit vielen Dingen, die man sich anschauen möchte.
Ich könnte mir sogar vorstellen, ein paar Tage hier zu verbringen. So, wie es aussieht, werde ich in der zweiten Januarwoche ein paar Tage mit meiner Familie in Niederschlesien sein. In jedem Fall werde ich ihnen auch Hirschberg zeigen.