Leider konnte ich mir die Kirche nicht von innen anschauen, da sie zugesperrt war. Nicht einmal auf das Gelände konnte ich, da auch der Zugang zum Kirchhof verriegelt war. Ich bin der Meinung, dass man Kirchen, die tagsüber abgesperrt sind und Gläubigen nicht offen stehen, abgerissen werden können. Das ist zwar hart ausgedrückt, aber wozu sind die sakralen Bauten da?
Von außen sieht man, dass das Gebäude in keinem guten Zustand ist. Die Deutsch-polnische Stiftung Kulturpflege und Denkmalschutz hat bereits in das Dach investiert. Weitere Erhaltungsmaßnahmen sind aber nötig.
Auf dem Kirchhof finden sich noch einige Gräber bzw. Grabreste. Das Gelände ist jedoch leicht verwildert.
Gestern stieß ich eher durch Zufall auf den ehemaligen protestantischen Friedhof von Lauban, der heute ein Park ist. Eigentlich wollte ich nur in den Aldi schräg gegenüber, sah aber dann diesen Park und schaute ihn mir näher an. Überrascht stellte ich fest, dass dieser Park einst der protestantische Friedhof von Lauban war. Erst in den 1970er Jahren wurde er entwidmet und in einen Park umgewandelt. Im Park scheinen heute regelmäßig Alkoholexzesse stattzufinden, wie man anhand der vielen leeren Bier-, Vodka-, Wein- und Schnapsflaschen auf dem Boden und in den Mülleimern erkennen kann. Ein unwürdiger Zustand. Dieser lieblos angelegte und gepflegte Park hätte als alter Friedhof erhalten der Stadt sicher besser gestanden.
Der ehemalige Friedhof befindet sich neben der evangelischen Frauenkirche, die älteste protestantische Kirche Schlesiens, die noch genutzt wird. Zu diesem Bauwerk veröffentliche ich noch einen Beitrag.
Heute hatte ich einen anstrengenden Tag. Erst fuhr ich nach einem ausgezeichneten Frühstück nach Lauban (polnisch Lubań), kaufte erstmals im Aldi Polska ein, besichtigte die Stadt, kaufte mir eine Badehose und trank einen sehr guten Latte Macchiato in einem Einkaufszentrum. Auf dem Rückweg besichtigte ich den evangelischen Friedhof und die Ruine der evangelischen Kirche von Wigandsthal (polnisch Pobiedna). Es war erschütternd, was ich auf meiner Exkursion sah. Davon später mehr.
Zurück im Hotel ging es dann ins Schwimmbad und in den Fitness Raum. Nun bin ich rechtschaffen müde und schiebe die Veröffentlichung meines Reiseberichtes auf morgen.
Nur ein Foto zeige ich heute. Ich habe mir eine Mütze gekauft. So eine wollte ich schon immer haben. Hier habe ich sie für rund 2,50 Euro erworben. Steht sie mir?
Heute war ich in Arnsdorf (polnisch Miłków). Es ist ein Ortsteil von Giersdorf (Podgórzyn). Das Dorf liegt im Riesengebirge und Niederschlesien. 2.200 Menschen leben im Dorf.
Die protestantische Kirche veranlasste mich, im Ort anzuhalten und zu fotografieren. Die Barockkirche aus dem 18. Jahrhundert wurde 1945 zerstört. Nur der Turm und die Außenmauern der Kirche stehen noch, aber das entkernte Kirchenschiff ist innen dicht mit Sträuchern und Bäumen bestanden.
Der Friedhof der Kirche wird heute von der katholischen Gemeinde genutzt. An der Ostseite der Ruine stehen und liegen noch Grabsteine aus Granit mit deutschen Inschriften: Christiane Langner, Agnes Krahn, Sattler Alfred Heisig, Maler und Radierer Hans Seydel, Rottenmeister Oswald Krebs und andere.
Auf einer Tafel an der Kirchenruine steht, dass die Kirche seit 1945, für die Katholiken unbrauchbar, verfalle, und dass man 1980 das Dach entfernt habe. Man habe vor kurzem darüber nachgedacht, den Turm für Touristen zu renovieren und als Aussichtspunkt zur Verfügung zu stellen.
Auf dem Friedhof findet man den Grabstein von Hans Seydel, einem Maler und Radierer. Im Internet kann man ein paar Bilder von aktuellen Auktionen finden, so richtig bekannt scheint er aber nicht zu sein. Hier seine Daten:
* am 18. Sept. 1886 in Karschau-Nimptsch (Kreis Strehlen, Schlesien)
+ am 13. Juli 1916 zu Arnsdorf (Landkreis Hirschberg, Niederschlesien)
Deutscher Maler, Zeichner, Lithograph und Radierer, studierte Kunst in Berlin, Karlsruhe und Wien
Wer mich kennt, weiß, dass ich es liebe, zu den Geschäften von Aldi und Lidl im Ausland zu pilgern. Natürlich bin ich an meinem ersten Tag in Polen zum nächstgelegenen Lidl gefahren und habe eingekauft. Der Laden war ähnlich aufgebaut wie in Deutschland, allerdings ca. 90 % andere Produkte. Vielleicht später mehr dazu.
Vorher habe ich Geld getauscht. Hierzu bin ich mit meiner Comdirect Visa Kreditkarte zu einem Geldautomaten gegangen und habe mir 400 Złoty (rund 100 Euro) gezogen. Comdirect berechnet keine Gebühren, wenn man Geld mit der Kreditkarte in fremder Währung am Geldautomaten bezieht. Aber Achtung: Wenn vom Automaten die Option, das Geld vorher in Euro umzurechnen und zu belasten, angeboten wird, dies unbedingt ablehnen. IMMER in der regionalen Währung berechnen lassen. Anderenfalls kassiert die Regionalbank euch ab, indem ein ungünstiger Wechselkurs angesetzt wird. Comdirect Kreditkarte (Karte und Girokonto sind kostenlos) und die Buchung in der Regionalwährung ist die preiswerteste Art, Geld in Fremdwährungen zu erhalten.
Das Frühstück ist für mich die Grundlage eines guten Tages. So halte ich es auf jeder Reise. Bei meiner ersten Reise nach Polen kommt noch hinzu, dass es neue Speisen zu probieren gilt. Heute habe ich wieder neue Frühstücksbestandteile der polnischen Küche gekostet. Erwähnenswert ist da vor allem der Fisch, den man auf dem ersten Foto links auf dem Teller sehen kann. Ich denke, es war Forelle. Sie stand auf dem Büffet und man konnte sich davon selbst portionieren. Sie war geräuchert und schmeckte mir gut. Sie hatte kaum Gräten.
Dann kostete ich auch von der polnischen Sülze. Man kann sie auf dem ersten Bild unten in der oberen Mitte erkennen. Sie war nicht so gut wie die deutsche Sülze. Viel Glibber – wenig Fleisch oder Beilagen. Muss ich nicht haben.
Heute gab es in einem der beiden Restaurants des Hotels keine Würstchen. Heute gab es dünne warme Scheiben Kassler, in einem Gefäß waren noch gedünstete Zwiebeln dabei. Sehr lecker. Dazu nahm ich mir diese perfekt zubereiteten Spiegeleier. Abgerundet habe ich diesen Teller mit einem Körnerbrötchen und gutem Kaffee.
Als ich mir dann, als ich meinen Teller leer gegessen hatte, einen zweiten Teller befüllte, griff ich auf Bewährtes zurück. Etwas polnischer Käse kam noch dazu.
So gesättigt und glücklich kann für mich der neue Tag in Polen beginnen. Lektüre in einem Krimi, Spaziergang in Bad Flinsberg (Świeradów-Zdrój) und eine Exkursion nach Krummhübel (polnisch Karpaćz) und Arnsdorf (polnisch Miltków), einem Ortsteil der Gemeinde Giersdorf (Podgórzyn).
Gestern war ich zum Einkauf im Lidl in Greiffenberg (Gryfów Śląski). Ich nutzte die Gelegenheit, mir den Ort anzuschauen. Hier ein paar Bilder meines Besuchs. Das Zentrum des Ortes ist relativ gut erhalten, drumherum sind die Häuser jedoch teilweise stark heruntergekommen. Für meinen Geschmack fehlen Straßencafes.
Der Zustand der alten Gräber der früheren deutschen Bewohner auf dem Friedhof der Stadt bedrückt mich. Sie sind verfallen, waren und sind aber Bestandteil der Geschichte des Ortes. Ich verstehe jedoch, dass man das knappe Geld vorrangig für die Lebenden verwendet. Könnte man da nicht von Seiten der Vertriebenenorganisationen tätig werden?
Heute habe ich gleich an meinem zweiten Tag in Polen in einem Restaurant gegessen. Wer mich kennt, weiß, dass Restaurantbesuche auf meinen Reisen eher selten sind. Bei Reisen wird sich eher „lieblos“ ernährt, meist gibt es ein gutes Frühstück und ein warmes Abendessen aus der Dose, viel Obst. Doch für Polen soll es anders sein. Viele, die ich vorher nach ihren Reiseerfahrungen und Reisetipps befragte, rieten mir, ich müsse unbedingt die polnische Küche studieren. Man schwärmte mir von diversen Gerichten vor. Einige verstiegen sich sogar zu der Aussage, die polnische Küche sei besser und den deutschen Geschmäckern näher als die französische Küche. Also habe ich die Ernährung bei dieser Reise mehr in den Mittelpunkt gerückt.
So war ich heute Mittag in Bad Flinsberg (Świeradów-Zdrój) im Swierkowa Karczma, einem Restaurant in einem Blockhaus aus Holz. Sehr urig! Sehr gemütlich! Sehr freundliches Personal!
Erste positive Überraschung am Anfang: Man spricht Deutsch. Zweite Überraschung: Die Karte ist umfang- und variantenreich. Ales polnisch. Vieles aus regionaler Produktion.
Erst bestellte ich mir ein alkoholfreies Bier. Wenn ich im Ausland und mit dem Auto unterwegs bin, trinke ich keinen Alkohol. Das Bier war süffig und schmeckte nicht nach alkoholfrei. Der Preis von 2,50 Euro für einen halben Liter ist gut.
Dann, als ich meinen ersten Schluck getrunken hatte, bestellte ich mein Mittagessen: Schweinelendensteak mit Waldpilzen, Soße, Schlesischen Klößen und Salat. Das Gericht wurde frisch zubereitet, schmeckte sehr lecker und kostete schlappe 8,50 Euro.
Nur die Möhrenbeilage ließ ich zurück gehen. Das Fleisch war perfekt auf den Punkt gegrillt. Die Klöße waren ein Gedicht. Die Pilzsoße zum verlieben. Nur die Salate waren nicht so ganz mein Geschmack, mundeten mir aber trotzdem.
Nach dem Essen zahlte ich, gab rund 10 % Trinkgeld und war glücklich satt. Morgen werde ich wieder in dieses Lokal gehen und den Fisch probieren.
Gleich am ersten Tag habe ich mir die Kurstadt Bad Flinsberg (polnisch Świeradów-Zdrój) angeschaut. Es ist eine nette kleine Kurstadt in Niederschlesien. Ich hatte sonniges Wetter. Die Gemeinde versucht, das Stadtbild zu verschönern und es wird viel Geld investiert, jedoch sieht man, wenn man von der Kurmeile weg geht, heruntergekommene Häuser, aber auch liebevoll renovierte alte Häuser und Villen.
Kleine Geschäfte, Cafes und Restaurant, ausgerichtet auf die Kurgäste prägen den Ort. Es ist alles lieblich anzuschauen und tut gut. Die Preise sind tendenziell günstig, jedoch fehlen in den Fensterauslagen Preisschilder.
Der Kurpark bietet gute Möglichkeiten für Flanieren. Reichlich Bäume und viele Sitzbänke ermöglichen wunderbare Spaziergänge.
Gestern war ich müde und etwas hungrig, weshalb es mir gestern an Begeisterung für meinen ersten Aufenthalt in Polen fehlte. Der junge Mann an der Rezeption schockte mich dazu noch, als er auf meine Frage, ob er Deutsch spreche, verneinte. Das verunsicherte mich sehr und weckte alte Ängste in mir.
Heute Morgen sah dann alles ganz anders aus. Die Sonne strahlte, ich hatte wunderbar geschlafen, die junge Dame an der Rezeption spricht Deutsch und ist sehr freundlich und hilfsbereit. Ein kleiner Wermutstropfen wurde dann aber doch noch erkennbar: Es sind sehr viele Deutsche im Hotel. Es sind vor allem ältere Herrschaften, Rentner, die manchmal einen komischen Ton gegenüber ihrem Gastland und den Polen anschlagen. Mir helfen sie aber in dieser Situation, denn ich habe jemanden, den ich fragen kann, wenn ich nicht weiter weiß.
Das Frühstück war reichhaltig und sehr gut. Der Kaffee schmeckte ausgezeichnet. Es gab Brot und Brötchen, so wie man es von Deutschland kennt, dazu Marmeladen, Wurst und Käse in vielen lokalen Variationen, sowie Fisch (!). Ich probierte von vielen Dingen, es gab aber so viel zu probieren, dass ich einige Produkte auf morgen verschoben habe. Die warmen Würste waren lecker, das Rührei schmeckte auch gut. Ich habe nichts auszusetzen. Ich weiß nicht, ob ich solch ein Frühstück täglich haben möchte, im Urlaub lasse ich es mir jedoch munden.
Das Hotel ,Klinika Młodości Medical SPA, war eine gute Wahl. Das Zimmer ist zwar etwas klein, aber das Hotel ist modern ausgestattet, es gibt einen Fitnessraum, Sauna, Schwimmbad, zwei Cafes/Restaurants im Hotel und jede Menge Natur und Wanderwege um das Hotel.
Polen, nun kannst du kommen. Ich freue mich auf dich. Auf geht es zur ersten Tour.