Heute ging es zum Abschluss meiner Reise zum Einkauf nach Tschechien. Dabei hatte ich mir Friedland im Isergebirge (tschechisch Frýdlant v Čechách) ausgesucht (siehe Karte unten). Dort sah ich mir kurz die Stadt an und fuhr dann zum Penny Tschechien. Danach ging es zum Lidl Tschechien. Meine Erfahrungen und Beobachtungen auf den Punkt gebracht: andere Waren, niedrige Preise, gute Qualität.
Während meiner aktuellen Reise bin ich im Hotel Klinika Młodości Medical SPA in Bad Schwazbach (polnisch Czerniawa-Zdrój). Dieser Ort liegt nur wenige Kilometer vom Kurort Bad Flinsberg entfernt. Der Ort ist relativ still, es gibt ein paar Gaststätten und kleine Geschäfte. Er ist aber auch schon in die Jahre gekommen und es müsste dringend etwas für das Aussehen des Ortes getan werden. Das Kurhaus scheint schon ein paar Jahre leer zu stehen und die Quellen sind außer Betrieb. Auch einige Gaststätten und Hotels stehen leer und verfallen. Trotzdem hat mir der Aufenthalt in diesem Ort gefallen. Ich konnte diesen Standort an der polnisch-tschechischen Grenze gut als Ausgangspunkt für Ausflüge nutzen. Umgeben ist der Ort von jeder Menge Natur und Wald. Die Wandermöglichkeiten sind ausgezeichnet. Durch den Ort fließt der Schwarzer Bach (polnisch Czarny Potok)
Am Dienstag unternahm ich meinen zweiten größeren Spaziergang durch Bad Flinsberg, um den Ort besser kennenzulernen. Hier mein Fotobericht:
Ich war erstmals in einem Biedronka (Webseite des Unternehmens http://www.biedronka.pl). Es ist die größte Supermarktkette und das zweitgrößte Unternehmen Polens. Biedronka bedeutet „Marienkäfer“. Ich war sehr erfreut, in diesem Geschäft einzukaufen. Es erinnert mich an Aldi und Lidl. Es hab fast ausschließlich polnische Produkte. Ich kaufte Wurstwaren und Süßwaren als Mitbringsel.
Es war ein interessanter Spaziergang, den ich mit einem Latte Macchiato abschloss. Bad Flinsberg hat viel Potential, ein bedeutender und erholsamer Kurort zu werden. Hierzu benötigt die Stadt jedoch Geld. Viel Geld. Viele Häuser aus der Zeit, als der Ort noch zu Deutschland gehörte, sind in keinem guten Zustand. Sie belasten das Stadtbild. Gleichzeitig werden neue, große Gebäude errichtet. Man orientiert sich am Tourismus.
Die Cafes und Gaststätten des Ortes sind preiswert, die Mitarbeiter freundlich.
Hier die Fortsetzung meines Berichtes von meinem Ausflug nach Lauben. Nachdem ich mir die evangelische Kirche Laubans angeschaut hatte, fuhr ich in die Innenstadt, wo ich an der Stadtmauer der Stadt einen kostenfreien Parkplatz fand. Von dort aus hatte ich keinen weiten Weg in die Innenstadt.
In Polen stehen am 21.10.2018 Kommunalwahlen statt. Bei meinem Besuch in Niederschlesien waren die Orte sehr intensiv plakatiert und zum Teil mit riesigen Bannern versehen. Hier habe ich mal ein Plakat des PiS Bewerbers Czesław Szymkowiak fotografiert. PiS ist eine Abkürzung und bedeutet Prawo i Sprawiedliwość (Recht und Gerechtigkeit). Recht und Gerechtigkeit ist eine konservative Partei in Polen, gemäßigt EU-skeptisch, nationalkonservativ, christdemokratisch sowie rechtspopulistisch. Sie steht mir also politisch sehr fern. Nun ja, ich bin im Urlaub, also Schluss mit Politik.
Nachfolgend sehen Sie Bilder der Dreifaltigkeitskirche von Lauban. Die neugotische Kirche wurde zwischen 1857 und 1861 erbaut. Die Schwestern vom Frauenkloster zur Heiligen Maria Magdalena hatte es angeregt. Alexis Langer war der Architekt, der Maurermeister Albert Augustin gestaltete die Kirche mit. Der katholische Pfarrer Adalbert Anter war sozusagen der Bauherr. Dazu muss man wissen, dass Lauban bis 1945 protestantisch war, wodurch diese Kirche etwas besonderes war.
Als die Deutschen in Lauban versuchten, die Rote Armee 1945 aufzuhalten – ein irres Vorhaben angesichts der Situation – wurde die Dreifaltigkeitskirche massiv beschädigt. 1957 – 1961 wurde die Kirche renoviert und die Schäden beseitigt. Seit 1945 ist die Kirche katholisch.
Dies ist der Dreifaltigkeitsturm. Es sind die Überreste der ehemaligen Dreifaltigkeitskirche, die im 13. Jahrhundert erbaut wurde. Mehrfach wurde die Kirche durch Brände beschädigt und zerstört, so auch 1760. Nach dieser Beschädigung wurde die Kirche niemals wieder richtig aufgebaut. 1879 riss man die Kirche bis auf den Turm ab. Bis 1945 diente dieser Turm als Glockenturm. Im Dom von Breslau befinden sich heute die drei Glocken der Kirche.
Der Turm befindet sich in keinem guten Zustand. Er müsste saniert und für touristische Zwecke geöffnet werden.
Hier sieht man nachfolgend Bilder der ehemaligen Lateinschule. Zwischen 1588 und 1591 wurde dieses Gebäude an der Stelle der ehemaligen Georgenkapelle errichtet. Dies geschah auf Anregung des Kanzlers des brandenburgischen Kurfürsten, Adrian Albinus. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurde die Schule erweitert, jedoch beschädigten Feuer das Gebäude mehrfach, zuletzt 1760. Über mehrere Jahre wurde das Gebäude saniert. 1914 erhielt das Gebäude sein heutiges Aussehen.
Hier sieht man den Brüderturm von Lauban. Er wurde 1318 errichtet und war ein wichtiger Teil der Befestigungsanlage der Stadt. Der Name „Brüderturm“ stammt von den benachbart angesiedelten Franziskanern, die hier ein Kloster unterhielten. Militärisch war dieser Turm sehr wertvoll, da er ein selbständiges Verteidigungsnest sein konnte. Im unteren Teil des Turmes war ein Gefängnis untergebracht, im 17. und 18. Jahrhundert wurde der Tirm auch als Glockenturm genutzt. Einzig im Jahr 1431 wurde der Turm einmal erobert, durch die Hussiten.
Leider ist der Turm noch nicht touristisch erschlossen. Schade eigentlich, hätte man von der Spitze des Turmes sicherlich einen wunderschönen und informativen Blick über die schöne Stadt Lauban.
Nach dem langen Spaziergang durch Lauban musste ich mich etwas erholen und einen Latte macchiato. Dazu ging ich in ein Shoppingcenter, das Inbag Lauban. Erst kaufte ich mir noch eine Badehose (hatte ich vergessen), zwei Mützen (siehe Foto unten), einen extra Geldbeutel für mein polnisches Geld und ein, Ladekabel für mein Handy und Tablet, da meines defekt war. ich kaufte alles in einem Laden mit extrem niedrigen Preisen – vergleichbar mit einem Poundland in Großbritannien.
Damit war mein Tag in Lauban beendet. Auf dem Rückweg zum Auto machte ich noch ein paar Fotos zur Architektur der Stadt und ihr deutsches Erbe. Dazu später mehr.
Es reicht nicht, nur entsetzt zu sein, in welchem Zustand viele Kulturdenkmäler in Schlesien sind. Man muss etwas tun! Tessen von Heydebreck hat etwas getan und hat die Deutsch-Polnischen Stiftung für Kulturpflege und Denkmalschutz gegründet und das Stiftungskapital zur Verfügung gestellt. Diese Stiftung setzt sich für zwei Dinge ein:
die Förderung von Kunst und Kultur einschließlich der Denkmalpflege
die Förderung der Völkerverständigung
Konkret fördert die Stiftung die Erforschung, Sanierung, Restaurierung, Erhaltung und Pflege schutzwürdiger kunsthistorisch oder kulturell bedeutsamer Bauwerke sowie kirchlicher Gebäude zunächst vor allem in Polen, die Vermittlung der Notwendigkeit der Pflege kunst- oder kulturhistorisch bedeutsamer Bauwerke und Denkmale sowie des Denkmalschutzes in breite Kreise der Bevölkerung, um sie zu aktiver Mithilfe bei der Pflege des gemeinsamen baukulturellen Erbes, zunächst insbesondere auf dem Gebiet Polens zu bewegen. Sie fördert Veranstaltungen, in denen sich Deutsche und Polen im Sinne der Völkerverständigung begegnen, die Aufklärung und Information über Kulturdenkmale und andere kunst- oder kulturhistorisch bedeutsame Bauwerke im jeweils anderen Land.
Eine gute Sache, die ich ab sofort auch finanziell unterstütze.
Leider konnte ich mir die Kirche nicht von innen anschauen, da sie zugesperrt war. Nicht einmal auf das Gelände konnte ich, da auch der Zugang zum Kirchhof verriegelt war. Ich bin der Meinung, dass man Kirchen, die tagsüber abgesperrt sind und Gläubigen nicht offen stehen, abgerissen werden können. Das ist zwar hart ausgedrückt, aber wozu sind die sakralen Bauten da?
Von außen sieht man, dass das Gebäude in keinem guten Zustand ist. Die Deutsch-polnische Stiftung Kulturpflege und Denkmalschutz hat bereits in das Dach investiert. Weitere Erhaltungsmaßnahmen sind aber nötig.
Auf dem Kirchhof finden sich noch einige Gräber bzw. Grabreste. Das Gelände ist jedoch leicht verwildert.
Gestern stieß ich eher durch Zufall auf den ehemaligen protestantischen Friedhof von Lauban, der heute ein Park ist. Eigentlich wollte ich nur in den Aldi schräg gegenüber, sah aber dann diesen Park und schaute ihn mir näher an. Überrascht stellte ich fest, dass dieser Park einst der protestantische Friedhof von Lauban war. Erst in den 1970er Jahren wurde er entwidmet und in einen Park umgewandelt. Im Park scheinen heute regelmäßig Alkoholexzesse stattzufinden, wie man anhand der vielen leeren Bier-, Vodka-, Wein- und Schnapsflaschen auf dem Boden und in den Mülleimern erkennen kann. Ein unwürdiger Zustand. Dieser lieblos angelegte und gepflegte Park hätte als alter Friedhof erhalten der Stadt sicher besser gestanden.
Der ehemalige Friedhof befindet sich neben der evangelischen Frauenkirche, die älteste protestantische Kirche Schlesiens, die noch genutzt wird. Zu diesem Bauwerk veröffentliche ich noch einen Beitrag.
Heute hatte ich einen anstrengenden Tag. Erst fuhr ich nach einem ausgezeichneten Frühstück nach Lauban (polnisch Lubań), kaufte erstmals im Aldi Polska ein, besichtigte die Stadt, kaufte mir eine Badehose und trank einen sehr guten Latte Macchiato in einem Einkaufszentrum. Auf dem Rückweg besichtigte ich den evangelischen Friedhof und die Ruine der evangelischen Kirche von Wigandsthal (polnisch Pobiedna). Es war erschütternd, was ich auf meiner Exkursion sah. Davon später mehr.
Zurück im Hotel ging es dann ins Schwimmbad und in den Fitness Raum. Nun bin ich rechtschaffen müde und schiebe die Veröffentlichung meines Reiseberichtes auf morgen.
Nur ein Foto zeige ich heute. Ich habe mir eine Mütze gekauft. So eine wollte ich schon immer haben. Hier habe ich sie für rund 2,50 Euro erworben. Steht sie mir?
Heute war ich in Arnsdorf (polnisch Miłków). Es ist ein Ortsteil von Giersdorf (Podgórzyn). Das Dorf liegt im Riesengebirge und Niederschlesien. 2.200 Menschen leben im Dorf.
Die protestantische Kirche veranlasste mich, im Ort anzuhalten und zu fotografieren. Die Barockkirche aus dem 18. Jahrhundert wurde 1945 zerstört. Nur der Turm und die Außenmauern der Kirche stehen noch, aber das entkernte Kirchenschiff ist innen dicht mit Sträuchern und Bäumen bestanden.
Der Friedhof der Kirche wird heute von der katholischen Gemeinde genutzt. An der Ostseite der Ruine stehen und liegen noch Grabsteine aus Granit mit deutschen Inschriften: Christiane Langner, Agnes Krahn, Sattler Alfred Heisig, Maler und Radierer Hans Seydel, Rottenmeister Oswald Krebs und andere.
Auf einer Tafel an der Kirchenruine steht, dass die Kirche seit 1945, für die Katholiken unbrauchbar, verfalle, und dass man 1980 das Dach entfernt habe. Man habe vor kurzem darüber nachgedacht, den Turm für Touristen zu renovieren und als Aussichtspunkt zur Verfügung zu stellen.
Auf dem Friedhof findet man den Grabstein von Hans Seydel, einem Maler und Radierer. Im Internet kann man ein paar Bilder von aktuellen Auktionen finden, so richtig bekannt scheint er aber nicht zu sein. Hier seine Daten:
* am 18. Sept. 1886 in Karschau-Nimptsch (Kreis Strehlen, Schlesien)
+ am 13. Juli 1916 zu Arnsdorf (Landkreis Hirschberg, Niederschlesien)
Deutscher Maler, Zeichner, Lithograph und Radierer, studierte Kunst in Berlin, Karlsruhe und Wien
Wer mich kennt, weiß, dass ich es liebe, zu den Geschäften von Aldi und Lidl im Ausland zu pilgern. Natürlich bin ich an meinem ersten Tag in Polen zum nächstgelegenen Lidl gefahren und habe eingekauft. Der Laden war ähnlich aufgebaut wie in Deutschland, allerdings ca. 90 % andere Produkte. Vielleicht später mehr dazu.
Vorher habe ich Geld getauscht. Hierzu bin ich mit meiner Comdirect Visa Kreditkarte zu einem Geldautomaten gegangen und habe mir 400 Złoty (rund 100 Euro) gezogen. Comdirect berechnet keine Gebühren, wenn man Geld mit der Kreditkarte in fremder Währung am Geldautomaten bezieht. Aber Achtung: Wenn vom Automaten die Option, das Geld vorher in Euro umzurechnen und zu belasten, angeboten wird, dies unbedingt ablehnen. IMMER in der regionalen Währung berechnen lassen. Anderenfalls kassiert die Regionalbank euch ab, indem ein ungünstiger Wechselkurs angesetzt wird. Comdirect Kreditkarte (Karte und Girokonto sind kostenlos) und die Buchung in der Regionalwährung ist die preiswerteste Art, Geld in Fremdwährungen zu erhalten.