Hier der Stand meiner Planungen für die Reisen in den Sommerferien:
Am Donnerstag oder Freitag werde ich mit meiner Frau und meiner Tochter zum Zelten in den Vogesen bei Gérardmer starten. Mal sehen, wo es uns dann noch hin treibt. Die Reise wird angesichts der aktuellen Krise durch Covid-19 durch Sicherheitsmaßnahmen bestimmt sein. Die Dauer der Reise ist unbestimmt.
Am 18.07.2020 werde ich zu meiner Wanderung auf dem GR35 und GR5 starten. Eventuell wird mich mein ältesten Sohn zwei Tage lang begleiten. Auch hier ist die Dauer nicht festgelegt.
Inzwischen habe ich mir Trekkingstöcke zugelegt. Sie sollen die Gelenke vor allem bei Bergwanderungen deutlich entlasten. Darüber hinaus denke ich darüber nach, nur mit einem Tarp zu wandern, bei dem die Trekkingstöcke die „Zeltstangen“ ersetzen.
Für die zweite Hälfte der Sommerferien habe ich eine weitere Reise ins Auge gefasst. Seit längerer Zeit liebäugle ich mit einer Wanderung auf dem GR 53 / GR 5. Nun, angesichts der globalen Gesundheitslage, bietet sich diese doch recht einsame Wanderung geradezu an. Daher plane ich, den GR 53 von Weißenburg (französisch: Wissembourg) über den Donon nach Châtenois (Bas-Rhin) zu wandern.
Zur Vorbereitung nutze ich eine Menge Seiten im Internet. Ein guter Ausgangspunkt meiner Recherchen war in jedem Fall die Seite https://www.gr-infos.com, auf der man einen wunderbaren Überblick über die französischen Weitwanderwege (Sentier de Grande Randonnée) erhält.
Darüber hinaus habe ich mir einen Reisführer für den GR 53 und 5 gekauft, der diese Tour in 36 Etappen gliedert und überschaulich auf rund 210 Seiten darstellt:
Viel Vorfreude bereiteten und bereiten mich die Videos von Heinz (Heinzbmwrt1200) und Jürgen Hamm (Der Wolkenfänger) auf Youtube, die diese während ihrer Wanderungen auf dem GR 53 und GR 5 aufgenommen haben. Die Videos sind nicht von gute Qualität, trotzdem bekommt man einen gute Einblick auf die Wanderbedingungen und Wanderziele.
Hier das erste Video von Heinz zu seiner Wanderung durch die Vogesen:
Hier das erste Video der Serie von Jürgen:
Dies wird jedoch im besten Fall nur die erste Hälfte der Strecke sein. Ich vermute, dass ich maximal 14 Tage wandern kann und maximal bis nach Châtenois (Bas-Rhin) komme. Den Rest dieses Weges bis nach Belfort werde ich mir dann für eine weitere längere Wanderung vornehmen, vielleicht für die Herbstferien.
Diese Etappenübersicht dient mir nur als Orientierung. Ich setze mich nicht mit irgendwelchen Vorgaben unter Druck. Wenn ich an einem Ort länger bleiben möchte, bleibe ich dort länger. Wenn ich die Wanderung verkürzen möchte, verkürze ich sie. Eine einzige Vorgabe habe ich mir gemacht: Ich möchte diesen Weg gehen, bevor ich in die ewigen Jagdgründe steige. Und bis dahin ist noch reichlich Zeit. Ich habe aber auch noch viel vor.
Seit zwei Monaten quält die Seuche Covid-19 die Welt. Weite Teile des Lebens auf der Erde stehen still. Ganz Industrien haben ihre Produktion eingestellt und der weltweite Tourismus ist zum Erliegen gekommen. Seit zwei Monaten ist der reguläre betrieb an meiner Schule erlahmt. Und in fünf Monaten beginnen die Sommerferien. Do wo kann, wo will und wo werde ich hin fahren?
Derzeitiger Planungsstand:
Am Freitag, 03.07.2020 fahre ich, sobald meine Tochter Schulaus hat, mit ihr und meiner Frau nach Frankreich, um dort in den Vogesen ein paar Tage zu campen. Grobes Ziel ist Gérardmer:
Sollten es das Wetter, unsere Gesundheit und unsere Stimmung zulassen, fahren wir nach ein paar Tagen weiter nach Südfrankreich, beispielsweise an die Ardeche bei Saint-Martin-d’Ardèche:
Sollten wir dann noch Lust und Laune haben, könnte es weiter ans Mittelmeer gehen. Mal schauen…
Hier nun der zweite Teil meines Berichtes von meiner Reise in die Vogesen im Sommer 2019. Weil das Schwimmbad auf unserem Campingplatz so stark frequentiert war, fuhr ich mit meiner Tochter zweimal an den Lac de Gérardmer, um dort den Tag zu verbringen, uns zu sonnen und vor allem um zu schwimmen.
Unser Campingplatz, den ich im ersten Beitrag ausführlich beschrieben habe, liegt bei Granges-sur-Vologne, einem kleinen Ort, der keine besonderen Sehenswürdigkeiten besitzt. Es ist ein typischer französischer Ort in den Vogesen.
Ich hatte mir für die zweite Hälfte der Herbstferien eine mehrtägige Wanderung mit Biwak vorgenommen. Ich schwankte zwischen Schweden und dem Elsass als Örtlichkeit der Wanderung. Aus Zeitgründen entschied ich mich kurzfristig für die Vogesen.
Zur Wanderung nahm ich einen großen Rucksack mit, in den ich
meinen Schlafsack
eine Isomatte
den Biwaksack
1 1/2 Liter Wasser
ein Reisgerichte
Stirnlampe
einen Gaskocher
Kochtopf, Geschirr und Besteck
Müsliriegel und Studentenfutter
eine Powerbank
einpackte.
Ich wanderte am Montag, 07.10.2019 um 7.00 Uhr mit anbrechender Morgendämmerung in Lautenbachzell los, zunächst zur Wolfsgrube.
An der Wolfsgrube machte ich Rast und sah mir die Schutzhütte näher an, auch im Hinblick darauf, später, vielleicht bei einer späteren Wanderung, dort zu übernachten. Leider war dieTrinkwasserquelle am Platz versiegt. Die letzten regenarmen Sommer scheinen auch den Vogesen im Bereich Grundwasser und Quellwasser zu schaffen gemacht zu haben.
Auf der gesamten Wanderung kam ich immer wieder an Überbleibseln des Ersten Weltkrieges vorbei. Hier, in den Hochvogesen, fanden zwischen 1914 und 1918 furchtbare und verlustreiche Kämpfe zwischen Deutschen und Franzosen statt. Bunkeranlagen, Mannschaftsunterkünfte, Sanitätsgebäude und viele andere Bauwerke sind auch über einhundert Jahre nach dem Ende des großen Schlachtens noch erstaunlich gut erhalten. Vor dem Betreten dieser Anlagen kann ich nur dringend abraten. Viele Bauwerke sind marode, einige sind eingestürzt, gefährliche Streben und Metallreste stellen Verletzungsgefahren dar. Auch befinden sich in einigen Gegenden abseits der Wege noch Reste von gefallenen Soldaten und Munitionsreste. Diese Munitionsreste, die teilweise sogar offen an der Erdoberfläche herumliegen, stellen noch heute eine lebensbedrohende Gefahr dar.
Von der Wolfsgrube aus wanderte ich weiter nach Murbach, um mir dort die alte Klosterkirche von Murbach anzuschauen. Dort machte ich einen längere Rast, um mir den Ort, die Kirche und die unmittelbar daneben befindliche Kapelle auch näher anzuschauen.
Auf dem Weg nach Murbach sah ich diese wunderbare Jesus Statue:
Auf dem Hügel, auf dem die Marienkapelle steht, machte ich eine längere Rast, aß etwas Nüsse und kochte mir einen Kaffee.
Die alten Klostermauern beeindruckten mich sehr. Ein Ort über tausendjähriger Kontemplation und Glaubenspraxis. Die Vorstellung, dass schon vor über 1.000 Jahren Mönche unter einfachsten Bedingungen an dieser Stelle zu Gott beeteten und ihr Leben für Gott führten, brachten mich zum Nachdenken. Dieser schöne, beschauliche Ort war gut gewählt, in Kontemplation zu leben.
Anschließen wanderte ich hoch zum Judenhut. Die dortige Schutzhütte hatte ich mir als Übernachtungsort ausgesucht, zumal es dort eine gute Trinkwasserquelle geben sollte. Der Weg von Murbach dort hin war sehr anstrengend und brachte mich an den Rand meiner Leistungsfähigkeit. Total erschöpft kam ich an der Schutzhütte an. Die Schutzhütte war sehr gut eingerichtet und ich war Gott sei Dank auch alleine dort. Allerdings war die Quelle quasi versiegt, so dass ich meine Trinkwasservorräte leider nicht auffüllen konnte. Somit war klar, dass ich am nächsten Tag wieder absteigen musste. Hinzu kam, dass ich mich beim Hinwandern zu sehr verausgabt hatte.
So wanderte ich am nächsten Morgen vom Judenhut wieder zurück zum Parkplatz nach Leutenbachzell.
Am Parkplatz angekommen, fuhr ich nach Murbach und ruhte mich ein wenig aus, bevor ich meine Exkursion fortsetzte. Mehr dazu gibt es in einem späteren Beitrag.
Ich bin Camper. Ich zelte gerne, vor allem, wenn ich eine Gegend entdecken möchte und dabei flexibel bleiben will. Ein Zelt ist schnell auf- und abgebaut. Man muss in der Regel nichts reservieren, allenfalls bei den überlaufenen Zeltplätzen ist das nötig, und da möchte ich nicht hin. Man ist ungebunden und unmittelbar in der Natur. Öffnet man den Reißverschluss des Zeltes, schon ist man draußen im Grünen. Auch findet man, wenn man es möchte, schnellen Anschluss an andere Menschen und gute Gespräche über Gott, die Welt und den weiteren Weg. Zelten, auch auf dem Zeltplatz, ist ein kleines Abenteuer.
Derzeit ziehe ich in Betracht, beim Zelten einen Schritt weiter zu gehen. Bislang habe ich ausschließlich auf Campingplätzen übernachtet und bin mit dem Auto gereist. Momentan erwäge ich, in den Herstferien in die Vogesen zu reisen und dann dort eine mehrtägige Wanderung zu unternehmen und in der freien Natur in einem Biwak zu übernachten. Biwakieren ist das Übernachten in freier Natur ohne Zelt und nur für eine Nacht an der betreffenden Stelle, um am nächsten Morgen den Platz zu verlassen.
Seit vielen Jahren reise ich in die Vogesen, vor allem in das Gregoriental (heute: Münstertal) bei Münster (französisch: Munster). Bislang bin ich mit der Familie gereist, was mich leider dazu zwang, vor allem auf den Wegen zu bleiben und in der Nähe der Zivilisation und Straßen. Nun sehe ich eine Möglichkeit, die Vogesen abseits der Zivilisation zu durchstreifen, zu entdecken und mich dabei zu entspannen.
Seit einigen Tagen sammele ich Informationen und Erfahrungen.
Bevor ich jedoch meine Wanderung im Herbst detaillierter plane, muss ich eine Vielzahl Dinge abklären, u. a.
Welche Ausrüstung benöige ich?
Welche Kleidung wähle ich?
Wie sieht die rechtliche Lage beim Übernachten in der Wildnis der Vogesen aus?
Wie komme ich an Trinkwasser?
Wie ernähre ich mich?
Sie sieht es mit meiner Sicherheit aus?
Welchen Weg wähle ich?
Ist das Biwakieren etwas für mich?
Kann ich in einem Biwak schlafen?
Diese Fragen versuche ich derzeit zu klären. Parallel dazu habe ich begonnen, meine Ausrüstung zu kaufen. So war ein neuer Schlafsack fällige, ebenso ein neuer, größerer Rucksack. Erstmals kaufte ich mir einen Biwaksack gekauft. Eine Landkarte der Vogesen benötige ich auch, um einen guten Wanderweg zu finden.
Am kommenden Wochendende (24.08. / 25.08.) werde ich mich und meine Ausrüstung bei einem Biwak erproben.
Bei allem berät mich mein lieber Kollege Andreas D., ein erfahrener Bergwanderer. In langen Gesprächen führt er mich in die Welt der Biwakierer ein, teilt mit mir seine Erlebnisse und Erkenntniss, berät mich bei der Auswahl der Ausrüstung und hat viel Geduld bei meinen Fragen.
Ich bin gespannt, ob diese neue Welt des Biwakierens etwas für mich ist.
In den Osterferien 2019 war ich, wie ich bereits schrieb, mit meiner Tochter Charlotte für ein paar Tage in Frankreich unterwegs (Elsass, Lothringen und die Vogesen). Dabei machte ich auch einen Abstecher auf den Hartmannsweilerkopf. Dieser Berg spielte im Ersten Weltkrieg eine bedeutendere Rolle. Dort fanden grauenhafte Schlachten statt, in denen sich Deutsche und Franzosen nichts schenkten, und versuchten, den jeweils Anderen an Grauenhaftigkeit zu übertrumpfen.
Noch heute findet man auf dem Hartmannsweilerkopf massenhaft Überreste dieser Kämpfe. Er ist ein Gedenkort für die Grauen des Krieges und die Leiden, die Deutsche und Franzosen sich gegenseitig zugefügt und durchlitten haben.
Er ist aber auch ein interessantes Ausflugsziel, insbesondere für Familien. Kinder können dort hautnah Geschichte erleben. Man kann durch Stollen und Bunkeranlagen krabbeln, durch Schützengraben laufen, sich alte Bunkeranlagen anschauen und eine wunderbare Aussicht genießen. Ein Platz, um sich richtig auszutoben.
Achtung: Das Graben nach Relikten und die Mitnahme von Relikten des Ersten Weltkrieges ist strengsten verboten und wird von der französischen Polizei hart geahndet!
Für meine Familie und mich ist der Hartmannsweilerkopf immer einen Abstecher wert.