Als ich letzte Woche über einen Markt in Niederschlesien ging, fiel mir ein Nahrungsmittel auf, das ich noch nicht kannte. Eigentlich dachte ich, es sei eine Art Gebäck. Ich kaufte mir dann spontan eine Tüte mit rund 300 Gramm.
Als ich die Tüte öffnete, stieg mir ein Geruch nach Geräuchertem in die Nase. Als ich dann in ein Stück biss, wurde mir klar, dass es Käse war.
Im Hotel recherchierte ich dann, um was es sich handelt. Es Oscypek, ein elastischer Hartkäse aus Schafsmilch mit natürlicher Rinde.
Ich habe ihn mir heute Morgen in der Mikrowelle erwärmt, denn so wird er gerne gegessen, und anschließend zu Toastbrot gegessen. Das schmeckte lecker.
Heute Mittag gab es bei uns Nudeln. Ich streute mir dann Bröckchen des Käses über die heißen Nudeln. Auch das schmeckte lecker.
Im Internet habe ich gelesen, dass man den Oscypek in Polen auch gerne zum Bier isst. Das werde ich noch ausprobieren.
Nähere Informationen zum Oscypek gibt es auch hier.
Gerade war ich wieder für eine Woche in Polen. Diesmal begleitete mich ein Teil meiner Familie. Ich zeigte den Mitreisenden die Orte in Niederschlesien, die ich während meiner Herbstreise besucht hatte. Es hat sich in meiner Familie eingebürgert, dass ich neue Reiseziele vorher erkunde, ob sie etwas für meine Familie sind. Oft begleitet mich zwar auch dann ein Teil der Familie. Bevor meine Frau mit kommt, möchte ich aber sicher sein, dass die Reise kein Desaster wird.
Bei dieser Polen Reise legte ich meinen persönlichen Schwerpunkt auf die kulinarische Seite Polens.
In einem Geschäft mit Namen Leviathan, das Teil einer Kette ist, kaufte ich eine Packung Fertigsuppe, die mich vor allem ansprach, weil etwas von „sauere Suppe“ auf der Packung stand. Da die 1,5 Liter Packung auch nur rund 1 Euro kostete, kaufte ich sie im eiligen Vorbeigehen.
Heute Mittag kostete ich dann die Suppe, die Saurer Jur (polnisch: Zurek oder Żurek) heißt. Es ist eine Sauermehlsuppe. Sie wird mit Fleisch (geräuchertem Schweinespeck, Schweinerippchen oder Schweineschwänzen), Gemüse, Kartoffeln oder Pilzen aufgepeppt. Zum Schluss kommt ein hartgekochtes Ei dazu. Da man für diese Suppe wenige Zutaten braucht, diese oft kostengünstig sind und man größere Mengen davon kochen kann, war die Suppe früher vor allem bei der armen Bevölkerung sehr beliebt; wegen der großen Menge an Kohlenhydraten ist sie sehr nahrhaft.
Mir hat der Saure Jur gut geschmeckt. Leider habe ich mir nur zwei Packungen mitgenommen. Bei meiner nächsten Reise werde ich mir wieder ein paar Packungen zulegen.
Wer den Sauren Jur selbst kochen möchte, findet hier ein Rezept.
Nachdem mir meine Reise nach Bad Flinsberg in Niederschlesien so gut gefallen hat, habe ich für meine Familie einen sechstägigen Aufenthalt an genau der selben Stelle, in dem selben Hotel gebucht. Wir fahren in den Weihnachtsferien dort hin.
In den Herbstferien werde ich nach Bad Flinsberg (polnisch: Świeradów Zdrój) in Niederschlesien fahren. Ich war noch nie in Polen, jedoch habe ich auch polnische Wurzeln ( ⅛ Pole). Meine Urgroßeltern und meine Großmutter hießen Poniatowskie und kamen aus Polen nach Deutschland. Mein Urgroßvater war Lehrer, arbeitete in Deutschland jedoch als Gastwirt. Er wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts erstochen, als er einen Streit zwischen Gästen schlichten wollte.
Nun habe ich mir vorgenommen, meinen polnischen Wurzeln zu folgen und in das Land meiner Vorfahren zu reisen.
Es gibt einige deutschsprachige Informationen zu meinem Reiseziel im Internet, die ich zur Vorbereitung meiner Reise nutze, z. B. http://www.badflinsberg.de/ Selbstverständlich habe ich mir auch Reiseführer gekauft:
DuMont Reise-Handbuch Reiseführer Polen, Der Süden: mit Extra-Reisekarte, ISBN-13: 978-3770181513
Reise Know-How Verlag Peter Rump GmbH; Auflage: 8., neu bearbeitete und aktualisierte (6. August 2018), ISBN-13: 978-3831731435
Für meinen Aufenthalt habe ich mir ein Zimmer mit Frühstück in der Klinika Młodości Medical Spa gebucht. Das Hotel kostet pro Übernachtung 25 Euro inklusive Frühstück ist sehr schön gelegen. Es ist ein Zwischending zwischen Kurklinik und Hotel und bietet einen ausgezeichneten Ausgangspunkt für meine Erkundungen des südwestlichen Teils Polens, den man als Niederschlesien (Woiwodschaft Niederschlesien) bezeichnet.
Bis 1945 gehörte diese Region zu Deutschland, wurde aber nach dem Zweiten Weltkrieg von Deutschland abgetrennt, die meisten Deutschen vertrieben und das Gebiet Polen als Entschädigung zugeschlagen, da sich die Sowjetunion einen östlichen Teil Polens angeeignet hatte. Es ist also politisch-geschichtlich ein nicht ganz ebenes Gelände.
Ich werde mich so gut es geht und die knappe Zeit zulässt, auf meine Reise nach Polen vorbereiten. Ich werde mir keine Liste an Ausflugszielen erstellen. Einzig Lauban (polnisch: Lubań ) steht auf meiner Agenda. Ansonsten lasse ich mich treiben und entdecke Polen mit viel Neugier.
Ein Wermutstropfen ist dabei: Ich werde mindestens vier Klassensätze Klausuren mitnehmen müssen, die in den Ferien zu korrigieren sind.