Vogesen-Biwak 10/2019 | Wandern

Ich hatte mir für die zweite Hälfte der Herbstferien eine mehrtägige Wanderung mit Biwak vorgenommen. Ich schwankte zwischen Schweden und dem Elsass als Örtlichkeit der Wanderung. Aus Zeitgründen entschied ich mich kurzfristig für die Vogesen.

Zur Wanderung nahm ich einen großen Rucksack mit, in den ich

  • meinen Schlafsack
  • eine Isomatte
  • den Biwaksack
  • 1 1/2 Liter Wasser
  • ein Reisgerichte
  • Stirnlampe
  • einen Gaskocher
  • Kochtopf, Geschirr und Besteck
  • Müsliriegel und Studentenfutter
  • eine Powerbank

einpackte.

Ich wanderte am Montag, 07.10.2019 um 7.00 Uhr mit anbrechender Morgendämmerung in Lautenbachzell los, zunächst zur Wolfsgrube.

Morgentlicher Blick auf Lautenzell
Morgentlicher Blick auf Lautenzell

An der Wolfsgrube machte ich Rast und sah mir die Schutzhütte näher an, auch im Hinblick darauf, später, vielleicht bei einer späteren Wanderung, dort zu übernachten. Leider war dieTrinkwasserquelle am Platz versiegt. Die letzten regenarmen Sommer scheinen auch den Vogesen im Bereich Grundwasser und Quellwasser zu schaffen gemacht zu haben.

Sitzgruppe an der Wolfsgrube
Die Schutzhütte an der Wolfsgrube – zum Übernachten geeignet
Holzskulptur an der Wolgsbrube

Auf der gesamten Wanderung kam ich immer wieder an Überbleibseln des Ersten Weltkrieges vorbei. Hier, in den Hochvogesen, fanden zwischen 1914 und 1918 furchtbare und verlustreiche Kämpfe zwischen Deutschen und Franzosen statt. Bunkeranlagen, Mannschaftsunterkünfte, Sanitätsgebäude und viele andere Bauwerke sind auch über einhundert Jahre nach dem Ende des großen Schlachtens noch erstaunlich gut erhalten. Vor dem Betreten dieser Anlagen kann ich nur dringend abraten. Viele Bauwerke sind marode, einige sind eingestürzt, gefährliche Streben und Metallreste stellen Verletzungsgefahren dar. Auch befinden sich in einigen Gegenden abseits der Wege noch Reste von gefallenen Soldaten und Munitionsreste. Diese Munitionsreste, die teilweise sogar offen an der Erdoberfläche herumliegen, stellen noch heute eine lebensbedrohende Gefahr dar.

Auf dem Weg zur Wolfsgrube stieß ich immer wieder auf Relikte des Ersten Weltkrieges.

Von der Wolfsgrube aus wanderte ich weiter nach Murbach, um mir dort die alte Klosterkirche von Murbach anzuschauen. Dort machte ich einen längere Rast, um mir den Ort, die Kirche und die unmittelbar daneben befindliche Kapelle auch näher anzuschauen.

Auf dem Weg nach Murbach sah ich diese wunderbare Jesus Statue:

Kreuzigungssze bei Murbach
Erster Blick auf die ehemalige Klosterkirche von Murbach
Blick von Murbach auf die Vogesen Richtung Grand Ballon
Vorderseite der ehemaligen Klosterkirche von Murbach
Blick auf die ehemalige Klosterkirche von Murbach
Das Torhaus des ehemaligen Klosters
Rückseite des ehemaligen Torhauses des Klosters
Statue des Heiligen Priminius
Der mittelalterliche Klostergarten
Der mittelalterliche Klostergarten
Der mittelalterliche Klostergarten
Die Marienkapelle von Murbach

Auf dem Hügel, auf dem die Marienkapelle steht, machte ich eine längere Rast, aß etwas Nüsse und kochte mir einen Kaffee.

Die Marienkapelle von Murbach
Die letzte Station des Kreuzweges zur Marienkapelle von Murbach
Das Innere der Kapelle
Das Innere der Kapelle
Das Innere der Kapelle
Das Innere der Kapelle
Eine schöne Marienstatue
Josef
Maria mit Jesus
Blick vom Hang auf die ehemalige Klosterkirche

Die alten Klostermauern beeindruckten mich sehr. Ein Ort über tausendjähriger Kontemplation und Glaubenspraxis. Die Vorstellung, dass schon vor über 1.000 Jahren Mönche unter einfachsten Bedingungen an dieser Stelle zu Gott beeteten und ihr Leben für Gott führten,  brachten mich zum Nachdenken. Dieser schöne, beschauliche Ort war gut gewählt, in Kontemplation zu leben.

Das Innere der Kirche
Das Innere der Kirche
Das Innere der Kirche
Maria und Jesus
Das Innere der Kirche
Die Orgel der heutigen Pfarrkirche
Statue im Inneren der Kirche
Grab von Graf Eberhard
Statue
Erzengel Michael
Im Zentrum jeder Kirche: Das Kreuz

Anschließen wanderte ich hoch zum Judenhut. Die dortige Schutzhütte hatte ich mir als Übernachtungsort ausgesucht, zumal es dort eine gute Trinkwasserquelle geben sollte. Der Weg von Murbach dort hin war sehr anstrengend und brachte mich an den Rand meiner Leistungsfähigkeit. Total erschöpft kam ich an der Schutzhütte an. Die Schutzhütte war sehr gut eingerichtet und ich war Gott sei Dank auch alleine dort. Allerdings war die Quelle quasi versiegt, so dass ich meine Trinkwasservorräte leider nicht auffüllen konnte. Somit war klar, dass ich am nächsten Tag wieder absteigen musste. Hinzu kam, dass ich mich beim Hinwandern zu sehr verausgabt hatte.

Wie man sehen kann, hatte ich mich während der Wanderung völlig verausgabt.
Kriegsrelikt
Das Innere der Höhle des Ersten Weltkrieges
Die Schutzhütte am Judenhut
Die Quelle am Judenhut – leider zu diesem Zeitpunkt versiegt
Während des Ersten Weltkrieges fassten deutsche Soldaten die Quelle ein.
Blick von der Schutzhütte auf den Lagerplatz
Auch der Grundstock der Schutzhütte wurde von deutschen Soldaten gelegt.
Auf dem Foto gut erkennbar: Der Grundstock der Schutzhütte wird durch einen Bunker des Ersten Weltkrieges gebildet. Stahlbeton, der ewig hält.

So wanderte ich am nächsten Morgen vom Judenhut wieder zurück zum Parkplatz nach Leutenbachzell.

Am Parkplatz angekommen, fuhr ich nach Murbach und ruhte mich ein wenig aus, bevor ich meine Exkursion fortsetzte. Mehr dazu gibt es in einem späteren Beitrag.